Mit dem DD Shade Guide zur richtigen Zahnfarbe
Das kleine Farbuniversum des Zahns und die Notwendigkeit eines eigenen individuellen Farbschlüssels von A1 bis D4
Völlig gleich, wie stabil oder funktional ein Material auch sein mag, kann es sich trotzdem ereignen, dass der Patient die fertige Konstruktion ablehnt, weil sie nicht seinem Farbwunsch entspricht bzw. sich nicht unauffällig in seine Zahnreihe integrieren lässt.
Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2013 hat ergeben, dass allein durch fehlerhafte Zahnfarbbestimmungen und damit einhergehende Farbkorrekturen am Zahnersatz für Dentallabore jährliche Zusatzkosten im mehrstelligen Millionenbereich entstehen, ganz zu schweigen von dem zusätzlichen Zeitaufwand, der nicht nur den Zahntechniker, sondern auch den Zahnarzt und Patienten belastet.
(Quelle: Hassel, Alexander,Pilotuntersuchung: Fehler bei der Farbnahme kosten Zeit und Geld, in: ZMK aktuell, 08.03.2013; online: https://www.zmk-aktuell.de/fachgebiete/allgemeine-zahnheilkunde/story/p…)
VITA-Zahnfarben und ihre Reproduzierbarkeit
So wie der natürliche Zahn selbst mehrere Schichten aufweist, so sind auch die Zahneinheiten auf dem Farbschlüssel VITA classical A1-D4® keramisch geschichtet (verblendet), wodurch sie optisch dem natürlichen Zahn sehr ähneln. Für monolithische Zirkonoxid-Arbeiten ergibt sich somit das Problem, den VITA-Standard ohne Abweichung zu treffen, da sich die Farbwirkung einer monolithischen (d.h. verblendfreien) Konstruktion von der einer verblendeten unterscheidet.
Unsere Lösung: Make your own DD Shade Guide
Fertigen Sie sich einen individuellen Farbschlüssel an, der auf die verwendeten Zirkonoxide und den eigenen Workflow zugeschnitten ist. Auf diesem Wege erfolgt die Bestimmung der Zahnfarbe direkt mit dem jeweiligen Versorgungsmaterial. Dies gewährleistet eine wesentlich bessere Erwartungshaltung bezüglich der Farbwirkung und eine bessere Reproduzierbarkeit derselben und minimiert somit die Gefahr eines prothetischen Misserfolges durch eine falsche Farbnahme.
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1. Subjektivität der Farbwahrnehmung
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2. Morphologie des Zahnes
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3. Übermittlung der Information
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4. Das Sintern und der Sinterofen
Physikalisch und wissenschaftlich betrachtet ist Farbe nichts weiter als eine subjektive Wahrnehmung, die sich einstellt, wenn bestimmte elektromagnetische Wellen auf unser Auge treffen. D.h., dass die Farben, so wie wir sie wahrnehmen, keine objektiven Eigenschaften einer bewusstseins-unabhängigen Wirklichkeit sind. In diesem subjektiven Element liegt immer eine mögliche Fehlerquelle bei der Farbbestimmung.
Die Zahnfarbe ist das Ergebnis eines Wechselspiels zwischen dem einfallenden Licht und der Morphologie des Zahnes. Ein Zahn ist in verschiedenen Schichten aufgebaut, sodass einige Anteile des einfallenden Lichtes an der Zahnoberfläche gestreut oder reflektiert und andere im Zahninneren absorbiert werden. Der ästhetische Erfolg einer Restauration ist somit nicht nur abhängig von der richtigen Farbbestimmung, sondern auch von der richtigen Schichtung des Zahnes und Gestaltung seiner Form und Oberfläche.
Das dritte Problem betrifft die Kommunikation. Häufig ist es der Zahntechniker A, der die Farbe bestimmt, und der Zahntechniker B, der die Restauration verblendet. Also muss das, was A bestimmt hat, derart kommuniziert und übermittelt werden, dass B die Information unverfälscht erschließen und realisieren kann. Somit kommt es nicht nur auf eine richtige Farbbestimmung an, sondern ebenfalls auf eine präzise Kommunikation zwischen demjenigen, der die Farbe bestimmt, und demjenigen, der die Restauration verblendet.
Das Sintern bzw. der Sinterofen spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Farbgenauigkeit der Restauration und Reproduzierbarkeit der Farbwirkung geht. Hier finden Sie einen vertieften Beitrag zum Thema 'Sintern und Farbwirkung'.